In meiner Arbeit als Künstlerin bediene ich mich insbesondere der Radierung, um in einem filigranen, analogen Prozess Perspektiven der „Schönheit“ darzustellen.
Textil, Design und Architektur sind meine Forschungsschwerpunkte, doch schon als Jugendliche war ich fasziniert von der gleichermassen anspruchsvollen wie – im doppelten Wortsinn – eindrücklichen Technik der Radierung: Geradezu unzeitgemäss, oder der nun einsetzenden Renaissance des Analogen vorausgreifend, fordert diese unabdingbar eine minutiöse Hingabe zum in Kupfer geätzten Sujet.
Auch St. Gallens Stickereien haben es mir angetan. Ich fand Mittel und Wege, um Textilien in Kupferdruck zu „übersetzen“ und damit Texturen und Linien zu einem filigranen Gesamtkunstwerk zu verbinden.
So spannt sich der Bogen von den Radierungen zu Modeentwürfen bis hin zu ihren Texten über Mode und Ästhetik – all dies als unmittelbares Bekenntnis zur Schönheit, die in den vergangenen Jahren vom Jugendstil-Ideal zum unaussprechlichen „S-Wort“ in der Kunst entwickelte. Der zu unrecht in den Hintergrund gelangte Begriff, kann als positive Vision auch und gerade gegenwärtig eine Antwort geben auf aktuelle Herausforderungen.